Reine Metalle schmelzen bzw. erstarren bei einer bestimmten Temperatur, der Schmelztemperatur bzw. dem Schmelzpunkt.
Im Gegensatz hierzu schmilzt bzw. erstarrt eine Legierung i.d.R. in einem Temperaturintervall, dem Schmelzbereich. Die untere Temperatur ist die Solidustemperatur, unterhalb dieser Temperatur liegt die Legierung vollständig in fester Phase vor. Die obere Temperatur ist die Liquidustemperatur, oberhalb dieser Temperatur liegt die Legierung vollständig in flüssiger Phase vor.
Bei Legierungen aus Komponenten mit begrenzter Löslichkeit bzw. Unlöslichkeit im festen Zustand zeigt sich der Sonderfall der eutektischen Legierung (Eutektikum). Nur diese (von allen denkbaren L.) hat wie die reinen Metalle einen Schmelzpunkt, der zudem niedriger als der niedrigste Schmelzpunkt der Einzelkomponenten ist. Alle anderen (nicht eutektischen) Legierungen weisen dagegen einen Schmelzbereich auf, dessen Liquidustemperatur stets höher ist als der Schmelzpunkt der eutektischen Legierung.
Niedrigschmelzende Legierungen bestehen aus Metallen, die bereits elementar einen eher tiefen Schmelzpunkt haben. Einige eutektische Legierungen schmelzen bereits bei Raumtemperatur:
- Experiment # 1 - Gallium-Indium-Zinn-Eutektikum als Quecksilber-Ersatz:
Das Flüssigmetall Ga-In-Sn ist eine silbrig glänzende, bereits bei Raumtemperatur flüssige, eutektische Legierung der Metalle Gallium (ca. 68%), lndium und Zinn ("Gallium-Indium-Zinn-Eutektikum, EGaInSn"). Mit einem Schmelzpunkt von lediglich 11 °C liegt diese Legierung deutlich unter dem von Fieldschen Metall oder Roses Metall.